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Freiwil­li­gen­ar­beit Costa Rica Schild­krö­ten­schutz – Maria

Freiwilligenarbeit im Schildkrötenschutz: Maria ist mit uns nach Lateinamerika gereist, um sich in Costa Rica dem Schutz und Erhalt gefährdeter Meeresschildkröten zu widmen. Im Folgenden Bericht erfährst Du mehr von ihren Erfahrungen als Volunteer.

Der Sonnenaufgang am Strand im Meeresschildkrötenprojekt in Lateinamerika
Erfah­rungs­be­richte
Viele frisch geschlüpfte Babyschildkröten werden in einem Eimer transportiert.

Steckbrief

Name: Maria

Alter: 29

Projekt: Schildkrötenschutz in Costa Rica

Einsatzorte: Pacuare in Costa Rica

Zeitraum : 18.07.22 - 01.08.22

Bewertung

Betreuung durch das Natucate-Team:

Partner vor Ort:

Unterkunft:

Schildkrötenschutz in Costa Rica – Feedback: Sechs Fragen an Maria

1) Könntest Du uns einen kurzen Überblick über Deine Aufgaben im Projekt geben?
Während meines Aufenthalts bei dem Projekt war grade Nist- und Schlüpfsaison, daher war man viel auf Nachtpatrouille, bei der man hoffte Schildkröten zu finden, die zum Nisten an Land gekommen sind und den Wilderern dabei möglichst zuvorzukommen.

Jede Nacht sind zwei bis vier Patrouillen zeitversetzt dafür losgegangen. Natürlich immer mit einer Person aus dem Wissenschaftlerteam. Fand man eine Schildkröte, bestand die Aufgabe darin, leise abzuwarten, bis sie ihr Nest gebuddelt hat. Wenn sie anfängt, die Eier zu legen, muss eine Tüte darunter gehalten werden, um die Eier direkt einzusammeln. Danach wird der Fund dokumentiert: Die Schildkrötenart wird bestimmt, ihr Panzer wird ausgemessen, Verletzungen oder andere markante Erkennungsmerkmale werden aufgeschrieben und schließlich wird die Schildkröte getagt, falls sie das noch nicht ist. Schließlich wartet man ab, bis sie wieder sicher im Meer angekommen ist und bringt die Eier auf schnellstem Wege in die Brutstation, welche rund um die Uhr bewacht wird.

Die Brutstation auf dem Sandstrand im Costa Rica Meeresschildkrötenprojekt ist im Schatten und hat eine Aussicht aufs Meer.
Viele frisch geschlüpfte Babyschildkröten werden in einem Eimer transportiert.
Marias Ausblick vom Strand auf die Küste am Meer umrandet von Pflanzen.

Dort wird ein Nest ausgehoben und die Eier vorsichtig (und zählend) darin platziert. Bei den Schichten in der Brutstation müssen die Nester regelmäßig auf geschlüpfte Schildkröten untersucht werden. Die geschlüpften Babys werden gezählt, ausgemessen, gewogen und dann freigelassen. Das Nest wird drei Tage ausgehoben und untersucht. Dabei wurden oft noch lebende Schildkrötenbabys gefunden und freigelassen und ansonsten dokumentierte man, wie viele Eier nicht geschlüpft sind und in welchem Stadium sie aufgehört haben, sich zu entwickeln.

2) Was waren die größten Herausforderungen für Dich während des Projekts?
Die Nachtschichten wurden mit der Zeit immer anstrengender, auch wenn diese mit 3 bis 5 Stunden eigentlich nicht so lang waren. In der ersten Woche hatte ich 6 Nachtschichten und zwischendrin immer wieder auch Tagschichten. Wenn man an solche Schichten nicht gewöhnt ist, merkt der Körper schnell die Müdigkeit. Da es aber großen Spaß gemacht hat, war es nicht so schlimm.

Maria genießt eine frische Kokosnuss am Strand während ihres Aufenthaltes in Costa Rica als Freiwilligenhelferin.

3) Gab es etwas, was Dir besonders gut gefallen hat? Oder etwas, was Du besonders negativ in Erinnerung hast?
Die Häuser, in denen man wohnt, sind mit unterschiedlich vielen Betten ausgestattet und die Verteilung der Zimmer läuft aus der Entfernung und wird von einer Person übernommen, die selbst schon einige Jahre nicht mehr vor Ort war. Die Verteilung ist nicht transparent und leider auch sehr unflexibel. Ich war zum Beispiel die achte Person in einem Zehnbettzimmer, während ein Haus komplett leer stand.

Die bunten, einstöckigen Häuser im Regenwald mit Nähe zum Meer dienen als Unterkunft für Volunteers wie Maria.

Ich gehörte auch zu den wenigen 'älteren' Freiwilligen und ich fand es schade, dass wir nicht zusammen untergebracht waren, denn durch das Alter hat man viele gleiche Themen und mehr Berührungspunkte als mit den Freiwilligen, die grade ihren Schulabschluss gemacht haben. Wir haben dann bei der organisierenden Person nachfragen müssen, ob man das Zimmer wechseln kann und das wurde dann nach zwei Tagen für drei Nächte erlaubt und dann hätte ich in mein altes Haus zurückziehen müssen. Diese Regelung ist für alle im Camp unverständlich gewesen.

4) Hattest Du bestimmte Erwartungen, bevor Du zum Projekt gereist bist?
Ich hatte gehofft, dass die Arbeit so großen Spaß macht, dass es sich gar nicht nach Arbeit anfühlt und genau so ist es dann auch gewesen :)

5) Hast Du in Deiner freien Zeit etwas unternommen, was Du auch zukünftigen Teilnehmern empfehlen kannst?
In unserer Freizeit haben wir uns viel gesonnt, einfach am Strand gelegen, gelesen und ab und zu mal kleine Spiele gespielt. Wir sind auch mit Mülltüten losgegangen und haben den Strand aufgeräumt. Das ist leider echt notwendig, weil sehr viel Müll angespült wird.

In der zweiten Woche haben wir (eine weitere Freiwillige und ich) uns jeden Morgen einen Wecker gestellt, um den Sonnenaufgang mit einem Kaffee in der Hand am Strand anzugucken :)

Der Sonnenaufgang am Strand im Meeresschildkrötenprojekt in Lateinamerika

6) Welche Tipps würdest Du anderen Teilnehmern geben?
Man sollte eine gute Stirnlampe haben. Ich hatte mir meine von einem Freund geliehen und es hat sich herausgestellt, dass sie eine sehr geringe Leuchtkraft hatte. Man könnte auch über eine kleine Solarzelle nachdenken, die große im Camp ist nämlich oft leer (vor allem, nachdem die Sonne länger nicht da war). Ein paar Snacks hätte ich auch gerne dabei gehabt. Es gibt zwar einen kleinen (illegal betriebenen) Kiosk von einer Anwohnerin ein paar hundert Meter weiter, aber da darf man nur einer Person aus dem Wissenschaftlerteam hingehen und es kostet natürlich etwas mehr. Wenn man das aber nutzen möchte, sollte man natürlich Bargeld dabei haben.

Seine Wäsche sollte man waschen, wenn die Sonne knallt, ansonsten kann es aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit mehrere Tage dauern, bis sie trocken ist. Bis dahin mufft sie dann auch schon wieder.

An zwei Tagen pro Woche bietet David Bootsfahrten über den Pacuare River an und zeigt dabei die im Dschungel lebenden Tiere. Das kostet um die 14.000 Colon, wenn ich mich richtig erinnere :)

Fotografin: Maria

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