Natucate
Freiwilligenarbeit Neuseeland – Sandra
Du hast Interesse an Freiwilligenarbeit im Naturschutz? Erhalte anhand ihres Berichts Informationen zu Sandras Erfahrungen in unserem Naturschutzprojekt in Neuseeland.
Volunteering in Punakaiki
Mit Regenschutz, Gartenhandschuhen und gutem Schuhwerk im Gepäck empfing mich am Freitagabend am Busbahnhof in Greymouth unser Leader Kurt und brachte mich in das Volunteer House in Punakaiki.Punakaiki ist eine kleine Gemeinde an der Westküste der Südinsel Neuseelands zwischen Westport und Greymouth. Die Gemeinde liegt am Rande des Paparoa Nationalparks. Im Haus wurde ich von neun anderen Volontären aus verschiedenen Ländern in Empfang genommen und wir aßen gemeinsam eines der Nationalgerichte von Neuseeland: “Fish and Chips”.
Nach dem Kennenlernen am Wochenende bei gemeinsamen Wanderungen, startete mein Einsatz am Montag. Alle bereiteten sich am frühen Morgen Pausen- und Lunchpakete zu und genügend Getränke für den ganzen Tag. Im Conservation Center wurde ich vom Projektleiter James herzlich begrüßt und eingeführt und dann fuhren wir gemeinsam auf ein großes Farmland, welches dem Staat gehört und neu beforstet wird. Wir pflanzten den ganzen Tag in Zweiergruppen Bäume (Manukas), welche für diese raue, moorige und windige Landschaft gut geeignet sind. Manukabäume werden von den heimischen Bienen bestäubt und Manuka-Honig wird als Naturheilmittel verwendet.
Auf dem Gelände verbrachten wir auch unsere Pausen im Freien, egal ob es regnete oder nicht. Gute Kleidung war ausschlaggebend und Gummistiefel wurden uns zur Verfügung gestellt. Auch Sonnencreme und Sicherheitsbrillen, welche wir während des ganzen Tages aus Sicherheitsgründen tragen mussten. Sonnenschutz 50 verwendeten wir mehrmals am Tag, da die Sonneneinstrahlung auch bei bewölktem Wetter wegen des Loches in der Atmosphäre über Neuseeland sehr hoch und gefährlich ist.
Eine ganze Woche bepflanzten wir dieses große Agrar-Weideland. Am Abend fuhren wir jeweils mit dem Transportbus müde in unsere Unterkunft zurück. Dort wurde gemeinsam das Abendessen zubereitet. Einmal in der Woche gab es ein Großeinkauf für sieben Tage und es wurde zuvor ein Menuplan erstellt. So gab es verschiedene Gerichte aus der ganzen Welt. Das Haus war sehr einfach eingerichtet. Die Schlafräume hatten Doppelstockbetten und zwei Badezimmer standen uns für Hygiene zur Verfügung, wo allerdings das Warmwasser durch einen Boiler begrenzt war.
An den Wochenenden erkundeten wir die Gegend (Wanderungen durch den Paparoa Park, Kanufahrten etc.), besuchten per Anhalter die nächsten Sehenswürdigkeiten (Seelöwenkolonie in Westport), reinigten die Räumlichkeiten, wuschen die Wäsche und empfingen die Neuankömmlinge. Der Zusammenhalt auf kleinem Raum mit verschiedenen Persönlichkeiten aus verschiedenen Ländern war enorm groß. Man stellte sich auf die Begebenheiten ein, teilte alles und genoss das familiäre Leben ohne Fernsehen mit interessanten Gesprächen, Billard- oder Gesellschaftsspielen.
In der zweiten Woche waren wir im Conservation Center beschäftigt. Jeden Tag gab es eine andere Arbeit:
- an der Küste verschiedene Bäume, Sträucher, Palmen und Flachse im Schatten pflanzen
- Unkraut um den neuen Pflanzen entfernen
- Samen von den Bäumen sammeln
- Bäumchen setzen
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Fazit
Über zwei Wochen durfte ich an einem Naturprojekt teilnehmen. Reichlich Tatkraft und Arbeitseinsatz wurde von mir abverlangt, aber das gemeinsame Engagement der Volontäre aus verschiedenen Ländern und das Zusammenleben auf engen Raum an einem abgeschiedenen Ort waren sensationell. In einfachen Verhältnissen leben, auf andere Rücksicht nehmen, Gemeinschaft fördern, an Grenzen stoßen, brachten mir so viel positive Lebensenergie, welche ich nicht missen möchte. Ich bin sehr gern in der Natur und konnte durch dieses Projekt viel für die das natürliche Umfeld der Westküste Neuseelands beitragen.
Aufgrund meiner eigener Erfahrungen und Begegnungen mit der Natur in Neuseeland möchte ich gerne den Kindern unserer Schule unsere heimische Natur als etwas Wertvolles, Lebenswertes und damit Schützenswertes vermitteln.
Viele Kinder, besonders in Städten, sind weitgehend von naturnahen Räumen wie Bach, Wald oder Wiese abgeschnitten. Der Lebensraum wird vom Straßenverkehr, Betretungsverboten und Normspielplätzen dominiert. Das Leben wird stark vom Fernseher und Computer beeinflusst. So bleibt die Natur- und Umweltbildung als wichtige Aufgabe für uns in der Schule.
Sandra D., Uzwil, April 2017