Natucate
Freiwilligenarbeit Seychellen Cousin Island – Nils
Unser Volunteer Nils hat sich auf der traumhaften Seychellen-Insel Cousin Island dem Schutz der sensiblen Natur und gefährdeter Schildkröten gewidmet. Erfahrt hier mehr
Steckbrief
Name: Nils
Alter: 18
Projekt: Artenschutz auf Cousin Island/Seychellen
Standort: Cousin Island
Zeitraum: Anfang bis Mitte September 2019 – 2 Wochen
Bewertung
Betreuung durch das Natucate-Team:
Anreise:
Partner vor Ort:
Unterkunft:
Freiwilligenarbeit auf den Seychellen – Feedback: Acht Fragen an Nils
1) Könntest Du uns einen kurzen Überblick über Deine Aufgaben im Projekt geben?
Monitoring des Bruterfolgs von Seevögeln (Lesser und Brown Noddys), Seychelles Magpie-Robin Monitoring, Entfernung invasiver Pflanzenarten, Mitwirkung bei Touristenführungen, Skink-Zählung, Schildkröten-Zählung, Seevogel-Zählung, Strandpatrouille, Dateneingabe
2) Was waren die größten Herausforderungen für Dich während des Projekts?
Am Anfang: Umgang mit der spartanisch ausgestatteten Küche und den Sanitäranlagen, Bewältigung der Informationsflut am Anfang des Projektes. Mit der Zeit kann man sich aber mit allem arrangieren, außerdem geht man bei den Tätigkeiten auf der Insel recht schnell vom Theoretischen zum Praktischen über.
3) Gab es etwas, was Dir besonders gut gefallen hat? Oder etwas, was Du besonders negativ in Erinnerung hast?
Besonders interessant war der „Seabird Census“ bei Nacht: ich war mit einem Inselaufseher (genannt „Warden“) zusammen in einem Gebiet auf der Insel mit schwierigem Terrain eingeteilt und musste, während ich mich auf das Klettern konzentrierte, nebenbei jegliche Nischen und Höhlen in diesem Gebiet nach Vögeln absuchen und dabei Daten über diese erfassen. Es war sehr spannend, dieses eigentlich gewohnte Umfeld bei Nacht noch einmal von aus einer anderen Perspektive erleben zu können und dabei auch körperliche Fähigkeiten auf die Probe zu stellen.
4) Hattest Du bestimmte Erwartungen bevor Du zum Projekt gereist bist?
Ich hatte mir erhofft, Basiskenntnisse zur Arbeit von Naturschützern und Forschern zu erlangen und dabei ein mir vollkommen fremdes Ökosystem etwas näher kennenzulernen. Außerdem war ich gespannt darauf, inwiefern die Daten, die wir als Volontäre erheben würden, von den Forschern und Mitarbeitern vor Ort überhaupt genutzt werden würden und wünschte mir, dass unsere Arbeit dort einen realen Nutzen für den Arten- und Naturschutz hätte. Letztendlich wurden diese Erwartungen vollumfassend erfüllt. Der Program Coordinator Yan und das Team der Wardens ermöglichten uns auch tiefergehende Einblicke in die Arbeit von Naturschützern, wobei auch noch von Vorteil war, dass sich mehrere Doktoranden aus England auf der Insel aufhielten, um dort u.a. die verschiedenen Verhaltensweisen des Seychellen-Rohrsängers für ihre Doktorarbeiten zu erforschen. Somit konnte ich zusätzlich auch einige interessante Eindrücke aus diesem Forschungsgebiet erhalten. Was mich auch sehr gefreut hat, ist, dass die Daten, die wir im Laufe unseres Aufenthalts erhoben haben, genauso wie die von den Wardens erhobenen Daten behandelt wurden und nicht etwa als Material „zweiter Klasse“ nur eingeschränkt oder nicht sinnvoll verwendet wurden.
5) Hast Du in Deiner freien Zeit etwas unternommen, was Du auch zukünftigen Teilnehmern empfehlen kannst?
Ein Schnorchelausflug sollte definitiv unternommen werden, da die Unterwasserwelt der Strände der Insel (besonders der an der Süd-Ostseite) einen unglaublichen Artenreichtum besitzt und auch einige Überraschungen bietet, die man in kristallklarem Wasser gemeinsam mit den anderen Volontären erleben kann. Ansonsten sollte auch unbedingt ein kleiner „Fototrip“ über die Insel geplant werden, da man unter der Woche kaum dazu kommt, die Speicherkarte seiner Kamera zu füllen, weil man abends meistens doch recht erschöpft von der Arbeit auf der Insel ist. Das Wochenende bietet dann die Gelegenheit, dieses kleine Paradies ungestört zu durchqueren und dabei großartige Fotos zu schießen.
6) Welche Tipps würdest Du anderen Teilnehmern geben?
Vor allem für Alleinreisende mag eine Sorge darin bestehen, dass man in der Gruppe keinen Anschluss finden oder sich nicht richtig integrieren könnte. Ist man dann die erste Nacht allein im Hotel oder Gästehaus, kann die eigene Stimmung dann doch etwas ins Negative rutschen. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass diese Sorge, die auch ich hatte, komplett unbegründet war. Die Wardens und der Program Coordinator legen großen Wert darauf, eine Gemeinschaft aus den Volontären und den Wardens zu formen und organisieren deswegen gemeinsame Grill- oder Spielabende oder schlagen euch gemeinsame Unternehmungen vor. Wenn ihr einfach offen für Neues bleibt und euch durch die Müdigkeit und den Reisestress am Anfang durchgekämpft habt, findet ihr automatisch Anschluss. Lasst euch nicht runterziehen und geht positiv an euren Aufenthalt heran!
7) Kannst Du einschätzen, wie viele Kosten Du vor Ort noch zusätzlich hattest?
Für meinen zweiwöchigen Aufenthalt habe ich an Kosten für Verpflegung ca. 100€ aufgewendet; eine Übernachtung im Gästehaus kostete 40€. Eine lokale SIM-Karte, die für einen längeren Aufenthalt unbedingt zu empfehlen ist, kostet ca. 7€ und ein einfaches Datenpaket mit 150MB für eine Woche nur ca. 3€.
8) Hier ist noch Platz für sonstige Anregungen oder Erzählungen von Dir:
Wie gut man es mit einem Aufenthalt auf Cousin Island eigentlich hat, merkt man regelmäßig an den Reaktionen der Touristen, wenn sie erfahren, dass man hier für längere Zeit auf der Insel arbeitet. Da fallen die Worte „Paradies“, „Glück“, „wunderschön“ und der Satz „Das würde ich auch mal gerne machen!“ Ziemlich oft!