Natucate

Freiwil­li­gen­ar­beit Südafrika Zululand - Emma

Emma hat sich 12 Wochen lang als Volunteer im Artenschutzprojekt in Südafrika engagiert. Erfahre mehr im Interview über ihre Erfahrung.

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Erfah­rungs­be­richte
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Steckbrief

Name: Emma

Alter: 19

Projekt: Artenschutz Zululand

Einsatzort: KwaZulu-Natal

Zeitraum: Dezember - Februar

Freiwilligenarbeit Zululand – Emma

1. Könntest Du uns einen kurzen Überblick über Deine Tätigkeiten im Kurs geben?

Normalerweise geht es zweimal am Tag auf einem Pickup Truck mit den anderen Freiwilligen raus in die Natur. Dort wird dann mithilfe eines Radio Telemetrie Gerätes nach dem Signal der GPS-Halsbänder mit denen manche Tiere ausgestattet sind, gescannt. So konnten wir alle Tiere regelmäßig finden, um den Gesundheitszustand zu überprüfen. Besonders wichtig war es hier, die Jungtiere zu beobachten, damit notfalls eingegriffen werden kann.
 Alle Tiere mit GPS Halsband sind bedrohte Tierarten. Das waren z.B. Geparden, Löwen, Elefanten, Wildhunde, Nashörner und in Einzelfällen auch Hyänen.

Ebenfalls dokumentierten wir jede Sichtung von den sogenannten „Priority Species“, also Tiere von Interesse für die Datensammlung. Hier wurden auf den „Data Sheets“, Zeit, Anzahl, Alter, Geschlecht und GPS Koordinaten aufgeschrieben und dann später in ein Computerprogramm übertragen. Dafür war meistens am Wochenende Zeit, da wir sonntags nur eine Ausfahrt gemacht haben, um Admin Sachen zu erledigen und das Auto zu waschen.

Kochen war auch unsere eigene Verantwortung, das hat ganz gut geklappt, indem wir uns untereinander abgewechselt haben. In manchen Camps gehörte es auch noch dazu, die Tiere in Gehegen, sogenannten Boma, die dafür vorbereitet wurden, in den Park freigelassen zu werden, zu füttern. Das haben wir ca. alle zwei bis drei Tage gemacht.

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2. Was waren die größten Herausforderungen für Dich während des Kurses?

Am Anfang hat mir vor allem das Wetter zu schaffen gemacht. Ich war im Sommer, also mitten in der Regenzeit dort, deshalb war es sehr schwül und heiß. Daran habe ich mich aber innerhalb ein paar Wochen gewöhnt. 


Das frühe Aufstehen und die langen Tage waren zusätzlich anstrengend. Wir haben morgens eigentlich immer zwischen 4 und 4:30 Uhr das Camp verlassen und sind so gegen 9:00 / 10:00 Uhr zurückgekommen. Nachmittags sind wir wieder um 15:00 Uhr los und waren um 19:00 / 20:00 Uhr zurück.

3. Gab es etwas, was Dir besonders gut gefallen hat? Oder etwas, was Du besonders negativ in Erinnerung hast?

Ich hatte das Glück bei der Betäubung eines männlichen Löwens dabei sein zu können. Ihm wurden ein paar Wunden behandelt und ein neues GPS-Halsband umgelegt. Es war schon wirklich beeindruckend zu sehen, wie groß Löwen tatsächlich sind. Mich hat es vor allem sehr interessiert, mich mit verschiedenen Tierärzten, besonders dem, der bei der Betäubung dabei war, auszutauschen.

Insgesamt habe ich einfach wirklich tolle Menschen kennengelernt und unfassbar viel über die ganze Natur und die Kultur dort gelernt. Das wird mir auf jeden Fall auch in Erinnerung bleiben.

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4. Hattest Du bestimmte Erwartungen bevor Du zum Kurs gereist bist?

Ich glaube, ich hatte schon erwartet, dass man viel Zeit in der Natur verbringt und viele Tiere sieht, aber richtige Vorstellungen hatte ich nicht. Jegliche Erwartungen, die ich hatte wurden stark übertroffen. Man erlebt wirklich jeden Tag so unglaublich viele tolle Dinge. Ob es ist, dass man auf einem kleinen Weg von einer Elefantenherde umgeben ist, die ganz gemütlich vor sich hin graßt, Geparden sieht, die sich gegenseitig putzen oder einfach nur einen wunderschönen Sonnenuntergang auf einem Berg beobachtet - jeder Tag ist besonders.

Mir hat das wissenschaftliche Arbeiten (Kamera Bilder auswerten oder ID-Kits für die Tiere erstellen) auch Spaß gemacht, hier hatte ich nur erwartet, dass es sich etwas intensiver gestaltet. Es war letztendlich aber besser so, denn wir waren mittags immer sehr müde und haben eigentlich alle geschlafen, deshalb war es manchmal zeitlich so schon schwer.

5. Welche Tipps würdest Du anderen Teilnehmern geben, die den Kurs machen wollen?

Wenn man im Sommer geht, würde ich trotzdem lange Hosen empfehlen, denn Zecken und andere Insekten sind viel unterwegs. Außerdem hauptsächlich grün/braune oder zumindest dunkle Klamotten, denn man hat sowieso die ganze Zeit Outdoor Sachen an.

Eine Kamera ist nie fehl am Platz und ermöglicht wirklich tolle Aufnahmen, am wichtigsten wäre mir hier der Zoom, denn die Tiere sind zum Teil schon ein Stück von den Wegen weg.

6. Kannst Du einschätzen, wie viele Kosten Du vor Ort noch zusätzlich hattest?

Ich habe mal nachgerechnet und es war sehr abhängig von den einzelnen Wochen, aber etwa 10-20€ pro 2 Wochen. Das waren dann Ausgaben im Supermarkt, wie für Süßes, Getränke oder andere Dinge, die nicht auf der Einkaufsliste der Monitors standen, also jeder kann selbst entscheiden, ob und wofür man das Geld ausgeben möchte.

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