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Field Guide Level 1 Südafrika – Elisabeth

Elisabeth hat unseren Field Guide Level 1-Kurs inmitten der atemberaubenden Wildnis Südafrikas absolviert. In ihrem Bericht schildert sie ihre unvergessliche Zeit inmitten unberührter Natur.

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Erfah­rungs­be­richte
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Steckbrief

Name: Elisabeth

Alter: 29

Projekt: Field Guide Level 1-Kurs in Südafrika

Einsatzorte: Selati und Karongwe in Südafrika

Zeitraum: Anfang April bis Ende Mai 2019 – 55 Tage

Bewertung

Betreuung durch das Natucate-Team:

Anreise:

Partner vor Ort:

Unterkunft:

Field Guide Level 1 in Südafrika – Feedback: Acht Fragen an Elisabeth

1) Könntest Du uns einen kurzen Überblick über Deine Tätigkeiten im Kurs geben?

Ein typischer Tag beginnt 5:30 Uhr beim Wake-Up-Call und kleinem Frühstück. Danach geht man entweder auf einen Game Drive oder Walk für 3-4 Stunden. Dabei lernt man alles rund um den Busch, die Tiere, die Pflanzen und wie alles miteinander zusammenhängt. Man beobachtet das Verhalten der Tiere, versucht Spuren allerlei Art zu identifizieren und übt sich mit der Zeit in der Rolle eines Guides. Wie gehe ich mit dem Fahrzeug um, was kann ich meinen Gästen über den Busch erzählen und beibringen, wie bin ich ein guter Gastgeber?

Nach der Rückkehr und der Stärkung bei einem großen Frühstück findet über die Mittagszeit eine Theorieeinheit statt. Säugetiere, Vögel, Reptilien, Sternenkunde, Geologie, Pflanzen oder Geschichte, ganz klassisch wie in der Schule früher 😊

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Unser Wissen wurde regelmäßig anhand von kleinen Tests überprüft und wir hatten Zeit, an unserem Workbook zu arbeiten. Nach dem Lunch geht es nochmal auf einen Drive oder Walk. Nach dem Abendessen kann man gemütlich beim Lagerfeuer zusammensitzen, Uno spielen und seine Erlebnisse austauschen. Einmal in der Woche gibt es die Field Observations. Das ist wie eine „Schnitzeljagd“. Man hat 30 Objekte, die man (jeder für sich und ohne Hilfe) bestimmen muss. Verschiedene Baum- oder Grasarten, Kot, Spuren, Gesteinsarten usw.

Man testet dabei sein Wissen und sieht auch, wo man vielleicht noch Lücken hat. Für Abwechslung sorgen Wildnis-Sleep-outs (unter freiem Himmel schlafen), Volleyball mit dem Research Team oder ein Tagesausflug in weit entfernte Teile des Reservats.

2) Was waren die größten Herausforderungen für Dich während des Kurses?

Meine eigenen Erwartungen an mich selbst zu erfüllen bzw. der Kampf mit mir selbst. Man wird in manchen Situationen einfach mit sich selbst konfrontiert. Aber die Gruppe hat einem in schwachen Momenten zur Seite gestanden genauso wie die Ausbilder. Ich habe einen hohen Anspruch an mich selbst und mir fällt es manchmal schwer, einfach locker zu lassen. 😊 Aber auch dafür habe ich den Kurs gemacht und ich denke, diese Erfahrungen werden mir im weiteren Leben immer helfen, einen anderen Blick auf die Dinge zu haben.

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3) Gab es etwas, was Dir besonders gut gefallen hat? Oder etwas, was Du besonders negativ in Erinnerung hast?

Das Beste war einfach 24/7 in der Natur zu sein. Keine Türen, Wände oder Fenster im klassischen Sinne. Immer draußen, immer in der Natur, immer von Tieren umgeben. Man hat seine Sinne geschärft, weil man einfach aufmerksam sein muss, wo und wie man sich bewegt. Man weiß nie, was hinter der nächsten Ecke sein mag. Und trotzdem fühlte ich mich rundherum wohl und mehr als zu Hause. Im Busch fühle ich mich eins mit mir selbst. Wir hatten das große Glück, eine wirklich tolle Gruppe zu haben, bunt gemischt und doch eine große Familie.

Wir hatten eine super Zeit, viel Spaß und waren füreinander da. Es macht enormen Spaß den anderen und sich selbst dabei zuzuschauen, wie sehr man sich Tag für Tag entwickelt, wie viel man lernt und nach schon kurzer Zeit kann. Mir persönlich tat es gut, alles andere auszublenden. Handy, Nachrichten, TV, alltägliche Probleme. Im Busch hat man keine Zeit darüber nachzudenken und will es auch gar nicht. Man konzentriert sich ausschließlich auf die Dinge vor Ort, zu jeder Sekunde, und nimmt die Dinge so wie sie kommen.

4) Hattest Du bestimmte Erwartungen bevor Du zum Kurs gereist bist?

Ich versuche meine Erwartungen immer klein zu halten, eben um am Ende nicht enttäuscht zu werden. Ich wurde durch Natucate extrem gut vorbereitet und war daher auch nicht überfordert von dem Umfang der Lehreinheiten. Ich fand das Tempo, in dem man uns Kursteilnehmer an die verschiedenen Verantwortlichkeiten herangeführt hat, sehr gut. Man wurde nicht unter Druck gesetzt, sondern konnte sich in seinem Tempo entwickeln. Wer zum Beispiel gerne noch mehr Fahrpraxis haben wollte, konnte kleine Strecken fahren, zum Beispiel zum Gate, um die Lebensmittel mitabzuholen etc.

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Die Partnerorganisation selbst ist leider nicht ganz so gut organisiert, was den Einsatz der Instructors betrifft. Wir hatten in zwei Monaten 10 verschiedene Ausbilder. Alle waren toll und haben ihre Stärken eingebracht, aber für uns Schüler war es schwierig zu wissen, woran man ist und was von einem erwartet wird. Auch für die Ausbilder ist es schwierig, man muss sich erstmal kennenlernen und sehen, auf welchem Wissensstandpunkt jeder Einzelne ist. Es gab keine klare Linie was am Ende auch für Prüfungen relevant ist und das hat vielen Sorgen bereitet.

Zum Ende hin, als wir verstärkt Zeit zum eigenständigen Lernen hatten, wurde ständig etwas geändert, was wir wissen müssen oder eben doch nicht. Im Camp hängen Listen aus, die aber teils nicht aktuell waren, was aber niemand von uns wusste. Man musste vieles erfragen und nicht alles wurde an alle 20 Schüler weiter kommuniziert. Wir haben das aber schon mit dem Manager vor Ort besprochen. Die Struktur und Leitlinien waren nicht klar zu erkennen, da waren wir uns alles einig.

5) Hast Du in Deiner freien Zeit etwas unternommen, was Du auch zukünftigen Teilnehmern empfehlen kannst?

In der Hängematte oder „am Strand“ (Flussbett) entspannen :) Einfach jede einzelne Sekunde wertschätzen und genießen! Das Emerald Guest House in Johannesburg ist übrigens auch klasse!

6) Welche Empfehlungen würdest Du anderen Teilnehmern geben?

Frühzeitig mit dem Lernen anfangen. Auch wenn man die englische Sprache sehr gut kann, ist doch vieles sehr fachspezifisch und es hilft ungemein, wenn man dieses oder jenes vorher schonmal gelesen oder gehört hat. Und auch im Kurs selbst, immer dranbleiben und Zähne zusammenbeißen. Ohne Fleiß und Disziplin kommt man nicht weit. Es kommt natürlich immer darauf, aus welchen Gründen man den Kurs macht. Einige haben nach zwei Wochen gesagt, es wird ihnen zu viel und sie wollen die Zeit genießen und werden an den Prüfungen nicht mehr teilnehmen.

Ich habe nie Mittagsschlaf gemacht und viel gelernt und hatte trotzdem eine tolle Zeit und extrem viel Spaß. Man muss für sich selbst die richtige Balance finden, damit man am Ende mit einem guten Ergebnis, Erfahrungen und einer tollen Zeit nach Hause gehen kann. Das muss jeder selbst entscheiden. Und Chips und Bier am Feuer müssen definitiv auch mal sein ;)

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7) Kannst Du einschätzen, wie viele Kosten Du vor Ort noch zusätzlich hattest?

Sehr wenig. Plus/minus 15 Euro pro Woche für Softs/Bier etc. Beim Campwechsel mal Chips und Schoki kaufen. Das kommt auf den persönlichen Bedarf an. Grundsätzlich ist man mit allem versorgt und hat wirklich nicht viele weitere Kosten. Vorbereitung ist alles. Gutes Equipment kaufen (Schuhe, Fernglas, Bücher etc.). Aber auch das gibt es bei Bedarf vor Ort.

8) Hier ist noch Platz für sonstige Anregungen oder Erzählungen von Dir:

Es war toll, toll, toll!!! Fragen? Nein. Anregungen? Eine: den Buchtipp, The Behaviour Guide to African Mammals würde ich ersetzen. Das Buch habe ich quasi kaum gebraucht. Einige hatten einen Mammal Guide, da war alles abgedeckt: Fakten, Tracks, Bilder, Verhalten. Ich weiß leider nicht, welche Bücher das genau waren. Oder vielleicht lieber zwei oder drei kleine dünne Bücher, da haben wir vor Ort auch tolle gefunden in den Shops. Und unbedingt weiterhin die Roberts Bird App empfehlen (Buch ist überflüssig, weil gibt es in den Camps) und ich bin auch froh, dass ich das Tree Book nicht gekauft habe. Hätte ich auch nicht gebraucht. Goldwert ist der Game Ranger in Your Backpack! Also danke dafür! Ideen? Massig.

Berichte? Das sprengt den Rahmen 😊 Es war die Zeit meines Lebens, ich komme aus dem Schwärmen nicht mehr heraus und war noch nie so stolz, etwas geschafft zu haben, wie das! Abitur ist ja langweilig dagegen, haha. Ich bin gespannt auf mehr, Trails Guide und als nächstes dann vielleicht auch mal ein Volunteering-Projekt über euch 😊

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