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Field Guide Level 1 Afrika – Kelsey

Kelsey hat die Rangerausbildung zum Field Guide Level 1 erfolgreich absolviert. Im Folgenden berichtet sie ausführlicher von ihren Erfahrungen und Eindrücken.

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Erfah­rungs­be­richte
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Field Guide Level 1 - Erfahrungen

Rückblick: 55 Tage Level 1 Kurs, 4.09. bis 28.10.2014, Selati und Mashatu Camp.

Als eine zugegeben etwas weltfremde 18-Jährige war ich doch sehr nervös, als ich in Afrika ankam und das erste Mal auf mich allein gestellt war. Nach einem langen Flug war ich unglaublich müde und brauchte erst mal eine Nacht erholsamen Schlaf, ehe es am nächsten Tag in den Busch ging. Zum Glück war meine Übernachtung im Emerald Guest House in Johannesburg mit Hilfe vom Team schon gebucht und somit gesichert, dass ich einen Schlafplatz für die Nacht hatte. Die Übernachtung war nicht zu teuer und die Unterkunft war nett, daher hatte ich einen erholsamen Schlaf.

Beim Abendessen hatte ich sogar schon die Gelegenheit, einige der weiteren Kursteilnehmer kennenzulernen, was mich noch mehr beruhigte. Natürlich kann ich nicht für andere Gruppen des Kurses sprechen, aber ich denke, dass jemand, der zwei Monate im Busch verbringen möchte, ein gewisses Maß an Abenteuerlust und Spaß mitbringen muss. Meine Mitreisenden, die ich an diesem ersten Abend traf, waren da keine Ausnahme! Ich bin mir sicher, dass keiner diesen Abend, an dem wir viel gelacht haben, vergessen wird. Die Freundschaften, die an diesem Abend begannen, wurden über die nächsten zwei Monate wie eine Familie.

Unser Transportmittel von und zu den Camps war ein gemieteter Bus, welcher ebenfalls im Vorfeld arrangiert war. Dieser war sehr komfortabel. Nach einer etwa sechsstündigen Reise kamen wir in Selati an, welches das Camp für unseren ersten Trainingsmonat war (Selati ist die Abkürzung für den Namen Selati Private Game Reserve, in welchem sich das Camp befindet). Unser Kursleiter Andreas wartete am Eingang mit einem Land Rover auf uns, welchen wir in der nächsten Zeit zu fahren und zu pflegen lernen würden - auch die, die noch nie mit Schaltung gefahren waren.

Wir waren alle etwas nervös. Natürlich hatten wir die Informationen und Reviews über das Camp im Vorfeld gelesen, aber im Prinzip weiß man erst, auf was man sich einlässt, wenn man wirklich da ist. Unsere Bedenken wurden wir jedoch schnell los - Andreas und unser zweiter Kursleiter David, der Campleiter Yosta und die Köchinnen waren alle sehr herzlich und machten uns mit dem Camp vertraut.

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Die Zelte waren für zwei Leute und das Gepäck völlig ausreichend (selbst während zahlreicher Gewitter) und waren wunderbar direkt am Fluss gelegen. Etwas später am selben Tag wurden wir in die Sicherheitsvorkehrungen des Camps und die Inhalte des Kurses eingewiesen (unsere Aufgaben [welche nicht allzu viele waren] und welche Prüfungen und Noten wir benötigten, um den Kurs zu bestehen).

Das waren ziemlich viele Informationen für den ersten Tag, aber zum Glück wurden diese Informationen über die nächsten zwei Monate gelegentlich wiederholt. Essen bekamen wir oft und reichlich – fragt mich besser nicht, wie es möglich sein kann, so gutes Essen mitten im Busch zuzubereiten, aber das Essen hat der Beobachtung von Löwenbabys echt Konkurrenz gemacht!

Der zweite Tag

Der zweite Morgen war der eigentliche Beginn des Kurses. Jeden Morgen und Abend unternahmen wir entweder einen „Game Drive“ oder eine zwei- bis vierstündige Wanderung. Ich habe mich immer absolut sicher gefühlt – jedes Mal wenn uns Tiere begegneten, insbesondere die Big 5, erklärte uns unser Kursleiter alle notwendigen Schritte, um die Situation sicher handlen zu können.

Selbst als ich selber um die Ecke in eine Herde von Elefanten abbog, war ich nicht wirklich um meine oder die Sicherheit der anderen besorgt. Natürlich war mir die Gefahr der Situation bewusst, ansonsten sollte ich mich nicht einen qualifizierten Guide nennen. Neben dem Gefühl von Sicherheit war es viel Spaß! Tiere sind der Hauptinhalt des Kurses und einige meiner Erlebnisse mit ihnen waren nahezu spirituell.

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Die Mittage waren für Unterrichtsstunden und Lernen vorgesehen. Ihr solltet euch den Kurs nicht als entspannte Tour ohne Arbeit vorstellen! Es hält sich jedoch im Rahmen. Wir mussten die Grundsätze über Conservation Management bis zu Gräsern, Astronomie und Tierverhalten lernen. Auch der theoretische Teil interessierte mich unheimlich, sodass er für mich keine Hürde darstellte.

Vor dem Kurs hatte ich keine Ahnung und auch kein besonderes Interesse an Bäumen, aber als ich mehr über ihre Rolle in der Kultur und Medizin und ihre Bedeutung im Ökosystem lernte, wurde meine Faszination geweckt. Und dies passierte mir nicht nur in Bezug auf Bäume – durch ein tieferes und besseres Verständnis, habe ich eine neue Leidenschaft für alle Teile der Umwelt gewonnen.

Das zweite Camp

Das zweite Camp in dem wir wohnten, Camp Mashatu (im Northern Tuli Game Reserve in Botswana), war genauso toll mit noch mehr Tierbeobachtungen. Der Aufbau des Camps war ähnlich und genauso komfortabel. Dort beendeten wir den Kurs und unsere Prüfungen unter zwei neuen Kursleitern, Massi und Alan.

Auch wenn es manchmal unter den Kursleitern zu Verwirrung über die bereits behandelten und noch ausstehenden Kursinhalte kam, waren sie großartige Lehrer, in dem, was sie taten, und brachten verschiedene Stärken mit sich. Einer mit einem ausgeprägten Sinn fürs Detail, der andere ein Gelehrter der Zulu Kultur, ein leidenschaftlicher Umweltschützer sowie ein Elefantenflüsterer.

Es stellte sich als sehr wertvoll heraus, vier verschiedene Perspektiven über Guiding und den Busch mit auf den Weg zu bekommen. Die letzten Wochen verbrachten wir viel Zeit mit Lernen, und mit der Hilfe unserer Kursleiter haben alle von uns problemlos ihre Prüfungen bestanden.

Die zwei Monate des Kurses zählen mit zu den Besten, die ich je erlebt habe. Ich habe Freunde fürs Leben gewonnen und Erlebnisse gehabt, die mein Leben verändert haben. Es war ein traumhafter Start in mein „Gap Year“ und meine einzige Beschwerde ist, dass der Kurs zu Ende ging!

Auch während der nächsten drei Monate, die ich als freiwillige Helferin in einem Krankenhaus in Tansania verbrachte, ist es wunderschön, den Ruf des Hadeda Ibis zu erkennen und im Nachthimmel den Stern Antares zu sehen. Unser letzter Kursleiter Alan zitierte: „Wir erhalten nur das, was wir lieben; wir lieben nur das, was wir verstehen und wir verstehen nur das, was uns gelehrt wurde.“ Von all dem wunderbaren Wissen, das ich im Laufe des Kurses erwerben konnte, wurde mir insbesondere eine Liebe für die Umwelt mit auf den Weg gegeben, welche ich für den Rest meines Lebens in mir tragen werde.

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