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Ranger­kurs Südliches Afrika – Jutta

Jutta verbrachte ein Jahr in der Wildnis des südlichen Afrikas und genoss dort eine unvergleichliche Ausbildung zum Professional Field Guide. Erfahrt hier mehr

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Erfah­rungs­be­richte
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Steckbrief

Name: Jutta

Alter: 51

Projekt: Professional Field Guide in Afrika

Einsatzorte: Südafrika und Botswana

Zeitraum: Anfang August 2018 bis Mitte Juli 2019 – 12 Monate

Bewertung

Betreuung durch das Natucate-Team:

Anreise:

Partner vor Ort:

Unterkunft:

Professional Field Guide – Feedback: Acht Fragen an Jutta

1) Könntest Du uns einen kurzen Überblick über Deine Tätigkeiten im Kurs geben?
Das Lernen einschließlich Prüfung und Praktikum nach 6 Monaten beinhaltet Theorie und Praxis in: Guiding (Game Drives und zu Fuß als Back up), 17 Module nvon Astronmie bis Vogelkunde, Advanced Rifle Handling, Orientierung und Navigation, Tracking (Spurenlesen).
Im weiteren Tagesablauf gibt es jeden Tag sogenannte Dutyteams (Wecken der anderen Kursteilnehmer am Morgen, Präsentieren der Mahlzeiten, Fahrzeugchecks etc.),
In der Praxis gibt es im Durchschnitt zwei Aktivitäten am Tag, also Game Drives und Walks, je einen früh morgens und spät am Nachmittag. Die Theorie besteht aus ein bis zwei Lectures am Tag plus Selbststudium.
Im Praktikum nach den Prüfungen habe ich als Back up Trails Guide bei EcoTraining gearbeitet. Ich wollte das Lernen im Rahmen von Walks fortsetzen. Zwischen den Aktivitäten bedeutet dies auch Helfen in der alltäglichen Camparbeit.

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2) Was waren die größten Herausforderungen für Dich während des Kurses?
In den ersten zwei Monaten (Field Guide Level 1) hatte ich das Gefühl, nicht genug freie Zeit zu haben, um die Natur zu genießen. Ich hatte immer das „Workbook im Nacken“ und wollte endlich durcharbeiten. Allerdings habe ich geklüngelt, hatte eher weniger Lust auf Selbststudium (Theorie lernen) und habe mich immer in „Tagträumereien“ verloren ... es ist eben sooo schön im Busch zu sein :-))

3) Gab es etwas, was Dir besonders gut gefallen hat? Oder etwas, was Du besonders negativ in Erinnerung hast?
Eindeutig das uneingezäunte Leben bei Tag und bei Nacht. Es ist z.B. unbeschreiblich schön, wenn Du im Zelt liegst und an deinem Moskitonetz im Mondschein Elefanten vorbeiziehen oder zum Fressen verweilen.
And never miss a walk! Das Gehen im Bush ist immer ein Highlight, besonders die silent walks
Außerdem hatte ich 1 Jahr fast immer das Glück, dass meist niemand scharf auf den Trackerseat war. Heißer Wind weht dir um die Nase, dir liegt Afrika zu Füßen und bei Tierbegegnungen bist du oft gaaanz nah dran...Love it!!

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4) Hattest Du bestimmte Erwartungen bevor Du zum Kurs gereist bist?
Ich war davon ausgegangen, dass jeder in der Gruppe, so wie ich es in Wildniskursen in Deutschland erlebt habe, mit demselben Wunsch wie ich dort ist...noch tiefere Naturverbindung etc. Dem war nicht so. Es gab einige, die es als School’s out Party Gap Year gesehen haben oder von den Eltern geschickt wurden etc., und öfter auch Walks und Game Drives einfach nicht mitmachen wollten. Ich konnte es nicht verstehen und am Anfang hat mich das lange irritiert und enttäuscht. Bis ich meinen Frieden damit gefunden habe. Jeder ist anders und hat mit Sicherheit seine ganz eigene Geschichte. Am Ende war es super schön zu sehen, dass jeder, wirklich jeder von uns, sich verändert hat, gewachsen und gereift ist und mit Sicherheit verbundener. Das Jahr im Busch macht etwas mit jedem.
Übertroffen wurde wirklich meine Erwartung daran, wie schön es ist im Busch zu leben. Es macht süchtig! Ich wollte immer mit dem Wissen zurück nach Deutschland oder nach Kanada, wo ich früher oft war. Aber egal, ob es die Nachtgeräusche sind, die Vögel, die „Giants“ in Form von Bäumen oder Elefanten oder die kleinen Dinge wie Termiten oder der Mistkäfer...ALLES war umwerfend. Das habe ich nicht erwartet. Ich hatte gehofft, dass es schön wird, aber nicht geahnt wie groß der Suchtfaktor wird.

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5) Hast Du in Deiner freien Zeit etwas unternommen, was Du auch zukünftigen Teilnehmern empfehlen kannst?
Ich habe es auch genossen, in der Freizeit im Busch zu sein und habe ein paar Mal den Kruger Nationalpark erkundet und bin zweimal am Meer (Whale Coast im Oktober/November) gewesen. Manchmal bin ich alleine gereist und manchmal mit Freunden, u.a. auch aus der Gruppe. Als Ausgangspunkt lohnt es sich immer am Anfang und Ende in Hoedspruit zu verweilen, wo man schnell Gleichgesinnte oder schon Bekannte trifft. Nach meinem Jahr war ich zum Arbeiten etwas in Sambia, das wilde Natur verspricht. Ein kleines Juwel ist zum Beispiel der Kafue Nationalpark.

6) Welche Tipps würdest Du anderen Teilnehmern geben?
Ich habe nach einigen Monaten herausgefunden, dass die Mietwagenpreise über DriveSouthAfrica unschlagbar günstig sind. Bidvest war immer schon günstig, aber dieselbe Buchung über DriveSouthAfrica bringt nochmal 30% Ersparnis. Ich hatte mir Gedanken gemacht, ob mein Daunenschlafsack unbrauchbar/zu warm ist. War genau richtig, habe ihn oft einfach als Decke genutzt. Wenn es heiß ist, braucht man eh gar nichts oder nur ein dünnes Inlet. Entspannungstipp: Sucht euch im Camp/am Camprand einfach zwischendurch einen Lieblingsplatz unter einem Baum oder auf einem Felsen, täglich, auch wenn es manchmal nur eine viertel Stunde klappt. Es wirkt Wunder. Es ist ein prima Ausgleich, da man sonst fast nie alleine ist. Was Kleidung betrifft, braucht man immer weniger als gedacht. Ich bin sogar in der Freizeit meistens in der Uniform herumgelaufen und habe im Jahr nur meine Wanderschuhe und Flipflops gebraucht.

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7) Kannst Du einschätzen, wie viele Kosten Du vor Ort noch zusätzlich hattest?
Ich habe in jedem Camp gerne das Leitungswasser getrunken. Ich habe im Durchschnitt für andere Getränke etwas 30 Euro pro Monat im Camp ausgegeben. Reisen in der Freizeit sind wirklich individuell, aber was jeder noch einrechnen sollte sind Transferkosten. Am günstigsten ist, wenn man sich zusammentut und nicht über Bushbus bucht, der ist definitiv zu teuer. Ashton Transfer ist fair, gut und günstig. Andere Alternativanbieter über EcoTraining kann man auch privat buchen. Geld abheben verursacht Kosten, kann man aber auch umgehen, falls man Kreditkarte/Maestro mit Gebühren fürs Abheben besitzt. Einfach bei Spar Markets oder bei PicknPay Geld an der Kasse auszahlen lassen.

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8) Hier ist noch Platz für sonstige Anregungen oder Berichte von Dir:
Als ich den Jahreskurs endlich bei Daniel fest gebucht habe, saß ich eine Stunde später im Auto und habe mit ihm telefoniert und habe mich vor Aufregung im eigenen Wohnort verfahren. Ich hatte meinen sicheren Job im Bankreisebüro gekündigt (ohne wiederkommen zu können, will ich auch gar nicht). Ich war schon 49 Jahre alt. Ich habe es niemals bereut und will damit allen Zweiflern Mut machen: Es ist niemals zu spät etwas Neues zu beginnen. Außerdem lebt man nur einmal. Warum also nicht dahingehen, wo wir alle herkommen: Ins Herz Afrikas... danke Natucate und danke Daniel, dass Du mich damals ermutigt hast!

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