Natucate
Projektbesuch Kanada: Warum wir uns gegen das Projekt entschieden haben
Warum der persönliche Projektbesuch so wichtig ist: Hier erläutern wir, warum wir uns gegen das Tierschutzprojekt eines unserer potenziellen Projektpartner in Kanada entschieden haben.
Natucate on Tour: Ende 2016 wurde Natucate von einem Tierschutzzentrum in der kanadischen Provinz Ontario kontaktiert, das sich der Pflege schutzbedürftiger Wildtiere widmet. Nachdem der Kontakt hergestellt wurde, waren sich alle Mitarbeiter einig, dass das Projekt äußerst vielversprechend klingt. Natucate-Gründer Daniel machte sich im Frühjahr 2017 schließlich auf den Weg nach Nordamerika, um sich persönlich ein Bild von der Arbeit vor Ort zu machen. Im folgenden Review möchten wir berichten, warum gerade diese Reise noch einmal verdeutlicht hat, weshalb persönliche Projektbesuche so wichtig sind.
Review
Nachdem Daniel am Internationalen Flughafen von Toronto angekommen war, gelangte er per Mietwagen zum Tierschutzzentrum, einige Stunden Autofahrt nördlich von Toronto gelegen. Das Tierschutzzentrum liegt sehr naturnah, gliedert sich in mehrere kleine Gebäude und bietet zahlreichen Wildtieren wie Bären, Wölfen, Kojoten und Waschbären Schutz. Die Volunteers werden direkt auf dem Gelände beherbergt. Das Team vor Ort hieß Daniel herzlich willkommen, zeigte ihm seine Unterkunft und nahm ihn mit auf einen Rundgang durch Station. Der nächste Tag begann in aller Früh: Ställe ausmisten, Gehege säubern, Anlagen warten – Daniel wurde in alle anfallenden Aufgaben der Station eingewiesen und packte sogleich kräftig mit an. „Das Team leistet großartige Arbeit und kümmert sich ohne Frage mit leidenschaftlichem Einsatz um die Tiere.“
Doch so positiv diese erste Bilanz ausfällt, so sehr stach ein Aspekt heraus, der Daniel schließlich dazu veranlasste, sich gegen eine Aufnahme des Projekts in das Natucate-Portfolio zu entscheiden. „Ein großes Problem lag in meinen Augen in der Fütterung einiger Tiere. Die Mitarbeiter, aber eben auch Volunteers, betraten dazu einfach das Wolfs- oder Bärengehege, während die Tiere anwesend waren, und legten dort das Futter ab – ohne jeglichen Schutz. Das ist natürlich ein Sicherheitsrisiko. Und dieses Sicherheitsrisiko war für Natucate letzten Endes einfach nicht vertretbar.“
Aufgrund der Tatsache, dass der unmittelbare Kontakt zu wilden Tieren für den Menschen schlicht und einfach gefährlich ist, bietet Natucate keine Projekte an, die die direkte Interaktion mit wilden Tieren ermöglichen. „Im Falle des Projekts in Kanada war es natürlich sehr schade. Denn die Station ist gut aufgebaut, das Team sehr herzlich und Kanada als Standort wirklich traumhaft. Aber die teils nicht getroffenen Sicherheitsvorkehrungen lassen sich einfach nicht mit Natucates Anspruch in Einklang bringen. Das Positive, das ich hingegen aus dieser Erfahrung ziehen kann: Uns wurde noch einmal verdeutlicht, wie wertvoll und wichtig es ist, Projekte vor Ort zu besuchen und sich ein persönliches Bild von ihnen zu machen, um ebensolche unterschiedlichen Auffassungen identifizieren zu können.“