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Sabba­tical: Wie überzeuge ich meinen Chef?

Du möchtest Dein Leben trotz Berufstätigkeit in vollen Zügen genießen, ohne Deinen Beruf aufgeben zu müssen? Das A und O einer jeden Auszeit ist die rechtzeitige Planung des ganzen Unterfangens und natürlich der Gang zu Deinem Vorgesetzten.

Ann-Kathrin
Ratgeber
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Du möchtest Dein Leben trotz Berufstätigkeit in vollen Zügen genießen, ohne Deinen Beruf aufgeben zu müssen? Dein Traum ist es einmal um die Welt zu reisen – Walhaie auf den Malediven schützen, die einzigartig wilde Landschaft Patagoniens auf dem Rücken eines Pferdes oder die raue und faszinierende Bergkulisse des Himalaya Gebirges entdecken? Du möchtest aktiv beim Bau Deines eigenen Hauses mitwirken oder ungeteilte Zeit mit Deinen Liebsten verbringen? Richtig vorbereitet und gut vorgetragen stellt ein Sabbatjahr in vielen Fällen den idealen Kompromiss dar. Das A und O einer jeden Auszeit ist die rechtzeitige Planung des ganzen Unterfangens und natürlich der Gang zu Deinem Vorgesetzten!

Wie jedoch kannst Du Deinen Chef überzeugen?

Was ist Dein Antrieb, was sind Deine Ziele?

Am wichtigsten ist hierbei zunächst einmal, dass Du Dir bewusst wirst, was Du willst und was Deine Ziele sind. Dieses genaue Umreißen Deiner Auszeit hilft Dir zum einen, diese möglicherweise einmalige Chance mit etwas zu füllen, das Dir wirklich am Herzen liegt und Dir wichtig ist. Zum anderen wird dadurch auch Deinem Chef bewusst, dass Dir die ganze Sache sehr am Herzen liegt und Dein Anliegen ernst zu nehmen ist, wodurch sich Deine Chancen auf diese rechtlich nicht festgeschriebene Auszeit erhöhen können.

Informiere Dich vorab, ob es in Deinem Unternehmen möglicherweise sogar feste Regelungen zu Sabbaticals gibt, die für die Ermöglichung Deiner Auszeit hilfreich sein könnten. Gibt es keine Regelung, solltest Du Dir Deine Argumente vor dem Gang in das Büro Deines Vorgesetzten genau überlegen, um möglichst überzeugend auftreten zu können. Darüber hinaus solltest Du vorab auch für Dich entscheiden, wie wichtig Dir die Auszeit ist und ob Du bereit wärst zu kündigen, ob Du die Länge des Sabbaticals ggf. an den Wünschen und Bedürfnissen des Unternehmens ausrichten würdest oder ob Du bereit wärst bzw. es die Möglichkeit gäbe, in einen anderen Aufgabenbereich zurückzukehren.

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Plane Vereinbarkeit mit Deinem Beruf, Finanzierung und Versicherungen

Überlege Dir zudem einen möglichen Finanzplan, ein weiteres Vorgehen bezüglich Deiner Versicherungen und ein Konzept, durch das Du die Auszeit mit Deinem Beruf vereinbaren könntest, wenn Du weiterhin angestellt bleiben möchtest. Zu unterschiedlichen Modellen wie einem Langzeitkonto mit der Regelung über angesparte Zeit oder einen Teil des Gehalts sowie zum Thema Versicherungen kannst Du auf unseren Seiten zur Sabbatical-Organisation weitere Ideen sammeln. Die finanziellen Einzelheiten, beispielsweise ob Du Deine Wohnung untervermieten oder Dein Auto verkaufen möchtest, um Geld zu sparen, musst Du an dieser Stelle natürlich noch nicht ausgetüftelt haben.

Du solltest Dir jedoch schon einmal überlegen, wie sich Deine Aufgaben möglicherweise umverteilen lassen, wer Verantwortlichkeiten übernehmen könnte und welche Projekte vor einer Abreise auf jeden Fall unter Deiner Mitwirkung fertiggestellt werden müssen. Hör Dich zudem um, ob vielleicht Freunde und Bekannte oder sogar Kollegen bereits Erfahrungen mit einem Sabbatjahr gemacht haben und Dir hilfreiche Tipps geben können.

Was ist der Mehrwert für das Unternehmen?

Neben den organisatorischen Aspekten ist zudem ganz wichtig, dass Du herausarbeitest, wie Dein Chef und möglicherweise auch das ganze Unternehmen von diesem Unterfangen profitieren können. Denkst Du z.B., dass Du theoretisch viel entscheidungsfreudiger bist und eigentlich auch besser mit unvorhergesehenen Situationen umgehen könntest, zurzeit aber so gestresst bist, dass Dir dazu die nötige Durchsicht fehlt? Dann wären beispielsweise der kreativere Umgang mit Problemen und die wiederhergestellte, erhöhte Leistungsfähigkeit Argumente, die Du für die nachhaltige Entspannung durch ein Sabbatjahr anbringen könntest. In diesem Zusammenhang kann ein Sabbatical natürlich auch als Prävention gegen physische sowie psychische Stresserkrankungen gesehen werden. Anstatt den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen, kehrst Du erholt und hoch motiviert zurück, bringst frischen Wind und neue Ideen in das Unternehmen.

Zudem steigerst Du ganz nebenbei auch Dein Krisenmanagement, wenn Du Dich z.B. in einem unbekannten Land auf einer unbekannten Sprache von A nach B durchschlagen musst, Dich im chaotischen Nahverkehr verlierst oder möglicherweise sogar Dein Gepäck abhandengekommen ist. Vielleicht möchtest Du Dich ja auch mit einem Projekt beschäftigen, von dem Du auch im Berufsalltag profitieren kannst. Beispielsweise sprichst Du nach einer Südamerikareise wahrscheinlich kompetenter Spanisch und kannst so möglicherweise besser mit internationalen Kunden korrespondieren. Oder Du möchtest eine Jugendmannschaft im Eishockey aufbauen und stärkst dadurch Dein Organisationstalent und Deine Führungsqualitäten.

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Ein spannendes weiteres Argument wäre auch die Förderung von Nachwuchskräften, die (natürlich nach Absprache) ggf. bereit wären, temporär Deine Aufgaben und Verantwortungen zu übernehmen und sich so in einer entsprechenden Position ausprobieren können. Darüber hinaus trägt eine solche ermöglichte Chance zum guten Ruf Deines Vorgesetzten bei, stärkt die Verbundenheit zum Unternehmen und natürlich insbesondere die Loyalität gegenüber dem entsprechenden Vorgesetzten, der sich für Dich einsetzt und Dir Deinen Traum erfüllt hat.

So direkt muss das gewiss niemandem auf die Nase gebunden werden, aber dass sich das Betriebsklima verbessert, wenn sich der Vorgesetzte trotz Mehraufwand für seine Mitarbeiter starkmacht und so auch Anreize für talentierte Nachwuchskräfte geboten werden, sind selbstverständlich tolle Nebeneffekte. In einer entsprechenden Branche kann auch die Entlastung des Unternehmens ein weiteres Argument für Deine Auszeit sein, indem Du Überstunden abbaust oder Deine Auszeit beispielsweise auf eine erfahrungsgemäß auftragsärmere Jahreszeit legst und dadurch z.B. Entlassungen vorbeugst.

Den eigenen Wert für das Unternehmen im Hinterkopf behalten

Es empfiehlt sich zudem, Dir Deine eigenen Erfolge vor dem Gespräch ins Gedächtnis zu rufen. Auch so etwas solle man seinem Vorgesetzten natürlich nicht direkt auf die Nase binden, dennoch ist es wichtig, dass Du Dir Deiner Leistungen für das Unternehmen bewusst bist, um diese ggf. auch bei kritischer Nachfrage oder Verhandlungen anbringen zu können. Auch ein freiwilliges Engagement, pünktliches und gepflegtes Auftreten sowie ein fleißiger Einsatz im Berufsalltag sind eine gute Basis für das Gespräch zum Thema Auszeit und helfen Dir vorab, Dich Deinem Chef positiv zu präsentieren. Zur Vorbereitung kannst Du Dir zudem überlegen, welche Einwände und Bedenken Dein Vorgesetzter haben könnte und wie sich diese bestmöglich zerstreuen lassen.

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Alles durchdacht und ab zum Chef

Hast Du Dir erst einmal alle Argumente zurechtgelegt und Dich für passende Konzepte entschieden, solltest Du Dich nicht unnötig vor dem Gespräch nervös machen und es so bald wie möglich führen – Du bist sehr gut vorbereitet, desto mehr Zeit hast Du, um das Ganze in die Realität umzusetzen und schlimmstenfalls wird Dein Vorschlag abgelehnt. Wenn Du noch ein bisschen Rückhalt brauchst, kannst Du natürlich auch vorab mit Familie und Freunden üben, ihre Verbesserungsvorschläge berücksichtigen und so an Selbstbewusstsein gewinnen.

Für den Gesprächstermin solltest Du nach Möglichkeit eine weniger stressige Phase im Unternehmen abpassen und wenn möglich darauf achten, dass Dein Vorgesetzter gute Laune hat. Wichtig ist zudem, einen ruhigen Moment für ein privates Gespräch unter vier Augen abzuwarten, um das Thema nicht zwischen Tür und Angel besprechen zu müssen. Möchtest Du, dass Dein Chef unvoreingenommen in das Gespräch geht, kannst Du auch versuchen, um einen Termin bitten, ohne das Thema konkret zu benennen. Im Gespräch solltest Du schließlich darauf achten, Dein Anliegen und Dein dazugehöriges Konzept gezielt strukturiert und klar vorzubringen.

Wichtig ist natürlich, dass Dein Chef merkt, wie wichtig Dir das Anliegen ist, jedoch solltest Du möglichst sachlich bleiben und eine zu emotionale Ebene vermeiden. Auch wenn Deine Präsentation noch besser als erwartet abläuft, solltest Du darauf vorbereitet sein, dass Dein Chef nicht an Ort und Stelle zustimmt und von Deiner Idee ebenso begeistert ist wie Du. Lass Dich nicht entmutigen und gib ihm oder ihr ausreichend Zeit Informationen einzuholen, mögliche Regelungen bzw. Konzepte zu durchdenken und eine Entscheidung zu treffen. Erkundige Dich ruhig nach einer groben Abschätzung des Weiteren zeitlichen Verlaufs und bitte bei Bedarf darum, das weitere Vorgehen in einem zweiten Termin zur besprechen. Sollte sich eine Möglichkeit gefunden haben, ist es sinnvoll alle Vereinbarungen, besonders bezüglich der Rückkehr schriftlich festzuhalten.

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