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Sabbatical: Wie kann ich meinen Ausstieg auf Zeit gestalten?
Ein Sabbatical zu planen, braucht Zeit. Ganz am Anfang der Planung steht natürlich die wichtigste Frage: Was möchte ich in meiner Auszeit machen? In unserem Blogbeitrag findest Du Inspiration und Anregungen.
Immer höhere Anforderungen im Arbeitsalltag sorgen für stärkere Belastung auf Seiten der Arbeitnehmer.
So kam die größte deutsche Sabbaticalstudie zu dem Ergebnis, dass sich knapp die Hälfte der Arbeitnehmer nach einer Auszeit sehnt – bei einem Drittel besteht sogar der Wunsch nach einer einjährigen Pause vom Job.
Egal ob Burn-Out-Prävention, Selbstverwirklichung oder Erwerb neuen Wissens – die Gründe können ebenso vielfältig wie die Gestaltungsmöglichkeiten sein.
Und da viele neben dem Ausspannen auch gerne noch etwas Sinnvolles verrichten möchten, haben wir hier einmal einige Ideen für Dein Sabbatical zusammengetragen.
Reisen während des Sabbatjahrs
Laut der Sabbaticalstudie der Online-Reiseplattform Wimdu ist Reisen tatsächlich am beliebtesten, wenn es um die Gestaltung der eigenen Auszeit geht. 57% der Befragten hegen den Wunsch während eines Sabbaticals auf Reisen zu gehen.
Hierbei stehen Dir natürlich alle Möglichkeiten offen: Ob alleine oder mit einem Reisepartner, ob nur durchs Heimatland, in benachbarte oder weiter entfernte Länder oder gleich eine ganze Weltreise.
Die Distanz zum beruflichen Alltag ist beim Reisen besonders groß, man schafft es abzuschalten, lernt jedoch auch gleichzeitig neue Kulturen und Menschen kennen und erweitert so seinen persönlichen Horizont. Kurz gesagt: Reisen prägt und bildet.
Weiterbildung in der Auszeit
Wenn die Gesundheit wie z.B. eine Burn-Out-Prävention nicht der Beweggrund zum Sabbatical war, ist gezielte Bildung oder Weiterbildung oftmals eine sinnvolle Motivation.
Neben der beruflichen Weiterbildung steht natürlich die persönliche im Vordergrund: Du lernst neue, interessante Menschen mit ähnlichen Interessen kennen, knüpfst so neue Netzwerke und kannst auch im Privaten aus Deinem neu erlangten Wissen schöpfen.
Da man ja bekanntlich nie aufhört zu lernen, ist Dein Sabbatical ein perfekter Zeitpunkt um etwas Neues anzufangen: Wie wäre es mit einem Sprach-, Zeichen- oder Tanzkurs, einem Musikinstrument oder vielleicht sogar einer Rangerausbildung in Afrika?
Persönliches Sabbatical-Projekt
Jeder von uns hat wohl die ein oder andere Idee für ein Projekt, das etwas aufwendiger ist, sodass man sich nur sagt: „Ach, hätte ich doch nur Zeit dafür“ oder „Wenn ich erstmal in Rente bin“. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr, denn dank Deines Sabbaticals hast Du nun endlich Zeit für dieses eine Traumprojekt.
So kannst Du während Deiner Auszeit den Traum vom Hausbau wahr werden lassen, endlich Dein Buch schreiben oder für den ersten Marathon trainieren.
Zeit mit der Familie verbringen
Auszeit heißt für viele Menschen Zeit für die Familie. Es ist schön einfach mal wieder mehr mit seinen Lieben zu unternehmen und sich Zeit für sie zu nehmen.
Auch als Elternzeit kann ein Sabbatical genutzt werden, denn was gibt es schöneres, als sein Kind aufwachsen zu sehen? Vor allem in den ersten Monaten verpasst Du viel, wenn Du erst nach der Arbeit nach Hause kommst.
Es gibt jedoch auch weniger schöne Anlässe, die einer Auszeit bedürfen, so z.B. die häusliche Pflege eines Familienangehörigen. Häufig ist es in einem solchen Fall nicht mehr möglich, gleichzeitig den Beruf auszuüben und die Pflegetätigkeit zu übernehmen, sodass ein Sabbatjahr Abhilfe verschaffen kann und man sich ganz der Pflege des Familienmitglieds widmen kann.
Für Entschleunigung sorgen
Viele Menschen entscheiden sich aus gesundheitlichen Gründen für ein Sabbatical.
Wir leben in einer schnellen, medienlastigen Welt, die auf Dauer anstrengend sein kann. Man steht unter Druck und ist ständig erreichbar, sodass abschalten und entspannen schwer fällt. Vor allem im beruflichen sind wir oft intensivem Stress ausgesetzt; doch spätestens wenn Du sogar einem Burn-out gegenüberstehst, ist es Zeit die Notbremse zu ziehen.
Ein Sabbatical in der Natur verspricht dann natürlich die Möglichkeit zur Entschleunigung und Erholung. Auch hier hast Du wieder die unterschiedlichsten Möglichkeiten, um dem stressigen Alltag den Rücken zu kehren: ein Sabbatjahr im Kloster bietet eine Zeit abseits weltlicher Einflüsse und lässt Dich zur Ruhe kommen.
Eine weitere spannende Option sind Wallfahrten oder das Bewandern eines Pilgerwegs, auf denen Du Stress und Hektik vergessen und zu neuer Kraft kommen kannst – ganz gleich ob Du selbst gläubig bist oder nicht.
Ein interessanter Weg zum Entschleunigen ist das sogenannte „Digital Detox“, also eine Art Fasten der digitalen Medien. Einfach mal für einen selbst festgelegten Zeitraum auf sämtliche Medien und Bildschirme verzichten und sich völlig analog und entspannt seiner Freizeit widmen.
Vor allem in einer Arbeitswelt, in der oft ständige Erreichbarkeit vorausgesetzt wird, ist dies eine willkommene Art der Entspannung.
Freiwilligenarbeit während des Sabbatjahrs
Soziales Engagement und Freiwilligenarbeit ist eine beliebte wie ebenso sinnvolle Möglichkeit für ein Sabbatical. Dabei gibt es sowohl im In- als auch im Ausland viele verschiedene Einsatzgebiete: in Bereichen wie Gesundheit und Soziales, Schule und Bildung, Bau und Infrastruktur oder Umweltschutz kannst Du dich als Volunteer einsetzen.
Man hilft nicht nur Anderen und freut sich darüber etwas Gutes zu tun, sondern lernt zeitgleich auch viele unterschiedliche und interessante Menschen kennen und erwirbt durch die freiwillige Arbeit wertvolle Fähigkeiten und Kenntnisse.
Wwoofing im Sabbatical
Wwoofing ist eine besondere Form der Freiwilligenarbeit. Als Volunteer wirst Du dabei durch die Organisation Wwoof (World Wide Opportunities on Organic Farms) an ökologische und biologische Landwirtschaftsbetriebe der ganzen Welt vermittelt, um dort als Arbeitskraft auszuhelfen.
Im Gegenzug dazu erhältst Du kostenlose Verpflegung und Unterkunft und kriegst zeitgleich einen authentischen Einblick in die Arbeit und das Leben auf einem Bio-Bauernhof.
Um mit den landwirtschaftlichen Betrieben in Kontakt treten zu können, musst Du Mitglied bei der Wwoof-Organisation des Landes sein, in welches Du gerne reisen möchtest.
Work and Travel während der Auszeit
Du möchtest möglichst viel von einem Land sehen, hast jedoch nicht die finanziellen Mittel zum „gewöhnlichen Reisen“? Eine weitere kostengünstigere Alternative ist dann Work and Travel, wo Du unterwegs Dein „Reisegeld“ dazuverdienst.
Durch das Herumreisen und die Arbeit bei mehreren Gelegenheitsjobs hast Du die Möglichkeit, tiefe Einblicke in ein Land und seine Kultur zu erhalten und bewahrst Dir dennoch Deine Unabhängigkeit und Flexibilität.
Beachte jedoch, dass das Höchstalter für ein Work and Travel-Visum je nach Land bei 30-35 Jahren liegt.
Auch wenn Wwoofing und Work and Travel eine recht gute und günstigere Alternative zu einer normalen Reise sind, fallen natürlich dennoch gewisse Kosten an, die nicht außer Acht zu lassen sind.
Neben möglichen Programm- bzw. Mitgliedschaftsgebühren solltest Du mit Kosten für Flüge, eventuell benötigte Visa, Versicherungen, Impfungen und besondere Dokumente (z.B. internationaler Führerschein) rechnen. In einigen Ländern wird außerdem ein Nachweis über zusätzliche finanzielle Rücklagen verlangt.
Vergiss natürlich auch nicht die Kosten, die vor Ort noch anfallen können, insbesondere bei Freiwilligenarbeit und Wwoofing.
Ganz gleich für welche Gestaltungsmöglichkeit Du Dich letztendlich entscheidest – wir hoffen, Deine Auszeit bietet Dir die nötige Ruhe und Entspannung und wartet gleichzeitig mit vielen neuen spannenden Erfahrungen auf Dich.
Natucate-Gründer Daniel fasst es treffend zusammen:
„Im stressigen Berufsalltag verliert sich das Leben oft in Routine. Aus dem gewohnten Trott auszubrechen und die Komfortzone zu verlassen, ist eine Überwindung – jedoch eine, die sich definitiv auszahlt. Denn der Moment, in dem Du Neuland betrittst und Dich neuen Herausforderungen und Ängsten stellst, ist auch der Moment, in dem Du Dich lebendig fühlst.“