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Afrika­ni­scher Affen­brot­baum: Eindrucks­voller Riese

Der Afrikanische Affenbrotbaum, auch Baobab genannt, zählt wegen seiner Größe und markanten Form zu den ikonischsten Gewächsen des südlichen Afrikas. Erfahre mehr über den eindrucksvollen Baumriesen.

Daniel
Wissen
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Der Afrikanische Affenbrotbaum (Adansonia digitata), auch Afrikanischer Baobab genannt, stammt aus der Familie der Bombacoideae (Wollbaumgewächse) und zählt auf Grund seiner Größe und markanten Form zu den bekanntesten Gewächsen des tropischen Afrikas. Der Artname digitata (gefingert) bezieht sich auf die Blätter des Baumes, die aus fünf bis neun Einzelblättern bestehen und entfernt an die Finger einer menschlichen Hand erinnern.

Der Baobab besitzt einen recht kleinen, dafür sehr dicken Stamm. Die Baumkrone wird durch kräftige Äste gebildet, die sich sehr weit verzweigen und so ausgedehnte Kronen bilden. Ohne Blätter scheinen die Äste einem Wurzelsystem zu gleichen, weshalb eine Legende besagt, dass der Affenbrotbaum vom Teufel verkehrt herum gepflanzt wurde.

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Die eigentlichen Wurzeln des Baumes erstrecken sich etwa 1,5 Meter tief in den Boden. Die horizontale Ausrichtung ist länger als die Höhe des Baumes, man spricht auch von Lateralwurzeln. Der Baobab wirft periodisch seine Blätter ab. Kurz vor der Regenzeit im Frühsommer treiben sie aus und entwickeln sich innerhalb von vier Wochen.

Die Blüten des Affenbrotbaums sind groß und weiß und hängen an langen Stilen von den Blattachseln herab. Sie besitzen zwischen 700 und 1.500 Staubblätter, die strahlenförmig von der Blütenmitte auseinander laufen. Auch wenn die Blüten für den Menschen einen unangenehmen, süßlichen Aasgeruch haben, so sind sie für verschiedene Flughundarten, Galagos und Nachtfalter umso attraktiver. Diese dienen als natürliche Bestäuber für den Baobab. Die bis 40 cm großen Früchte und ihre nierenförmigen Samen werden von Elefanten, Antilopen und Pavianen gefressen. Das weiße, watteartige Fruchtfleisch ist auch für den Menschen essbar. Es hat durch den hohen Vitamin C-Gehalt einen leicht säuerlichen Geschmack.

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Elefanten benutzen das Holz des Affenbrotbaums als Wasserspeicher. Mit ihren mächtigen Stoßzähnen schlagen sie tiefe Löcher in die dicke Rinde und reißen Teile des feuchten und faserigen Holzes heraus, um es anschließend zu zerkauen und das Wasser daraus zu gewinnen. In Gebieten, in denen die Dichte von Elefantenpopulationen sehr hoch ist, sind Baobabs akut gefährdet, da ihre natürliche Sukzession, also ihr Nachwachsen, nicht ausreicht, um die Einflüsse durch die Elefanten auszugleichen.

Auf Grund seiner Größe und Dicke wird das Alter des Affenbrotbaumes oft überschätzt. Der Entdecker David Livingstone schätzte das Alter eines mächtigen Baobab, den er am Sambesi entdeckte, auf 4000 Jahre. Spätere Untersuchungen ergaben, dass nur wenige Affenbrotbäume älter als 400 Jahre sind. Es wird allerdings geschätzt, dass die Giganten ein Alter bis zu 2000 Jahren erreichen können. Im Rahmen einer von Natucate angebotenen Rangerausbildung, einer Safari-Tour oder einer Freiwilligenarbeit in Afrika gibt es die Möglichkeit die beeindruckenden Baumriesen zu erleben.

Quellenangaben

Peter Schütt (Hrsg.): Bäume der Tropen. Die große Enzyklopädie. Nikol Verlagsgesellschaft, Hamburg 2004

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