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Ranger-Ausbildung: Astronomie – Teil 2
Das Durchführen von Nacht-Safaris ist fester Bestandteil des Aufgabengebiets eines Field Guides in Afrika. Grundlegendes Astronomie-Wissen darf da nicht fehlen. Erfahre mehr in unserem Blog
Die Nacht-Safari gehört zur afrikanischen Wildnistour ebenso dazu wie die vielen wilden Tiere im Busch. Hier, weit weg von der Großstadt, auf der Südhalbkugel, blinken die Sterne mit einer Intensität, die einem den Atem verschlägt. Satelliten, die durch die Luft schießen und das Sonnenlicht reflektieren und unzählige Sternschnuppen, die beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen, machen den Anblick des afrikanischen Nachthimmels zu einem unvergesslichen Erlebnis. So kann es leicht passieren, dass man sich in den weiten der Milchstraße verliert und sein eigenes Leben inmitten des unendlichen Universums reflektiert.
Afrikas besten Sternenhimmel kann man um die Neumondphase herum bewundern. Dann steht der Mond zwischen Erde und Sonne, sodass die der Erde zugewandte Seite unbeleuchtet ist. Alternativ kann man eine Nachtsafari auch vor Mondaufgang starten, dann kommen die Sterne am besten zur Geltung. Es empfiehlt sich, ein Teleskop oder Fernglas dabei zu haben, um eine noch bessere Sicht auf die Sterne zu haben. Übrigens: Alle Sterne, die wir von der Erde sehen können, gehören zu unserer Galaxie. Unsere Sonne, die Quelle allen Lebens auf der Erde, ist nur ein einziger Stern darin. Die anderen Sonnen in unserer Galaxie bilden das Zentrum für andere, noch völlig unerforschte Sonnensysteme. Die meisten Sterne am Himmel sind Sonnen. Die Begriffe Sonne und Sterne können also weitgehend synonym verwendet werden. Charakteristisch für Sterne ist, dass sie aus eigener Kraft leuchten, das heißt, sie werden nicht wie der beispielsweise der Mond oder einige Planeten angestrahlt. Die Gesamtheit der Sterne am Nachthimmel leuchtet im Vergleich zu unserer Sonne nur deshalb so schwach, weil sie Tausende von Lichtjahren von der Erde entfernt sind.
Für eine Orientierung in der Wildnis bei Nacht ist es wichtig, einige einfache Regeln zu kennen. Hierfür ist das kleine, aber markante Sternenbild „Das Kreuz des Südens“ von Bedeutung. Ähnlich wie der Große Wagen auf der Nordhalbkugel, der eine Bestimmung des nördlichen Himmelspols mithilfe des Polarsterns zulässt, hilft das Kreuz des Südens in der Südhemisphäre bei der Bestimmung des südlichen Himmelspols.
Das Kreuz des Südens besteht aus den vier Sternen Alpha Crucis, Beta Crucis, Gamma Crucis und Delta Crucis. Mithilfe der Verlängerung der Achse zwischen Gamma Crucis und Alpha Crucis um das 4,5-fache und der Fällung eines Lots an dem Endpunkt der Linie kann man den südlichen Himmelpol bestimmen. Eine Übersicht darüber ist in untenstehender Abbildung zu finden.
Zwei weitere wichtige Sternenbilder, die an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben sollen sind Orion und Scorpios. Orion, der Jäger, kann sowohl in der Nord- als auch in der Südhemisphäre beobachtet werden. In der Südhemisphäre ist er von November bis Mai am Nachthimmel sichtbar. Auch wenn das Sternenbild hier auf dem Kopf steht, so sind doch deutlich der berühmte Gürtel des Orion und sein Schwert zu erkennen. Das Schwert wird durch die leuchtende Gaswolke „The Great Nebula“ gebildet, der Gürtel besteht aus den drei Sternen Mintaka, Alnilam und Alnitak.
Der Skorpion erscheint von Mai bis November am Himmel der Südhalbkugel. Entgegen der meisten anderen Sternenbilder stimmt seine Erscheinungsform mit dem Namen überein, die er trägt. Die Sterne Shaula, Sargas, Antares und Alniyat bilden den Schwanz des Skorpions, Jabbah, Graffias und Omega 1 das Kopfteil mit den beiden Scherenelementen.