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Ranger-Ausbil­dung: Astro­nomie – Teil 3

Ein grundlegendes Astronomie-Wissen ist für einen Field Guide unverzichtbar – so auch über die Planeten unseres Himmels. Der folgende Blogbeitrag vermittelt dazu weitere Informationen.

David
Wissen
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Bei einem Planeten handelt es sich um einen Himmelskörper, der sich auf einer Umlaufbahn um eine Sonne bewegt und dessen Masse so groß ist, dass er sich im hydrostatischen Gleichgewicht befindet (und somit eine näherungsweise kugelähnliche Gestalt besitzt). Außerdem ist er das dominierende Objekt seiner Umlaufbahn, das heißt, er hat diese über die Zeit durch sein Gravitationsfeld von weiteren Objekten „geräumt“. Auch andere Himmelskörper, die nicht alle Punkte der Definition erfüllen, werden gelegentlich als „Planeten“ bezeichnet.

  • Objekte des Sonnensystems mit annähernder Kugelgestalt, die nicht das dominierende Objekt ihrer Umlaufbahn sind, werden "Zwerplaneten" genannt.

  • Für Objekte planetarer Masse, die nicht an massereichere Himmelskörper wie Sterne gebunden sind, finden sich die Bezeichnungen „freifliegender Planet“ und „vagabundierender Planet“.

Planeten haben keine eigene Leuchtkraft, jedoch reflektieren sie das Licht der Sonne. Daher sind die ersten „Sterne“ nach Sonnenuntergang meist Planeten. Besitzt man ein Fernglas oder Teleskop, so ist der Unterschied zwischen Stern und Planet einfach auszumachen: Während man bei Sternen nur einen wild flackernden Punkt beobachten kann, erscheinen Planeten als leuchtende Miniatur-Kugeln am Himmel.

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In unserem Sonnensystem ist die Sonne der zentrale Stern, um den alle Planeten und ihre Satelliten kreisen. Zusätzlich kreisen sie um ihre eigenen Achsen, was mitunter durch die gravitative Wechselwirkung zwischen den Planeten und der Sonne verursacht wird. Ohne die Gravitationskraft der Himmelskörper würde das Sonnensystem regelrecht auseinanderdriften.

Eines der markantesten, auf der Erde wahrnehmbaren Anzeichen für die Rotation der Himmelskörper ist unser Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Technisch gesehen sind diese Begrifflichkeiten nicht korrekt, vielmehr stammen sie aus der Zeit, in der die Menschen glaubten, dass die Erde eine Scheibe sei. Die Sonne bleibt stabil und die Erde dreht sich um sie herum und um ihre eigene Achse, sodass es immer eine Sonnenseite und eine Schattenseite gibt. Eine Umdrehung um die eigene Achse dauert genau 24 Stunden.

Ein weiterer Irrtum in diesem Zusammenhang ist die Feststellung, dass sich die Planeten kreisförmig um die Sonne bewegen. Vielmehr folgen sie einer leicht ovalen Laufbahn, einer sogenannten Ellipse. Für das Umrunden dieser Laufbahn braucht die Erde genau 365,25 Tage. Diese Zahl definieren wir als 1 Jahr. Andere Planeten, die eine größere Distanz zur Sonne haben, brauchen länger für diesen Weg, folglich dauert auf ihnen das Jahr länger. Die Erde ist zudem in ihrer Vertikalachse leicht geneigt. Je nach Position und Neigungswinkel zur Sonne hin, herrschen auf der Nord- und Südhalbkugel abwechselnd unterschiedliche Jahreszeiten. So ist zwischen Dezember und Februar beispielsweise Sommer in Australien und Winter in Europa.

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Auf der Südhalbkugel können folgende Planeten mit bloßem Auge beobachtet werden: Venus, Jupiter, Mars, Merkur und Saturn. Die geringste Distanz zur Erde besitzt die Venus, dadurch ist sie relativ leicht am Himmel zu finden, da sie der hellste aller Sterne ist. Der Jupiter ist der größte Planet unseres Sonnensystems. Ähnlich wie die Venus besteht er zum Großteil aus einem Gaskörper, wodurch seine Oberfläche durch ein Teleskop betrachtet eher wolkig wirkt. Der Merkur ist nach dem Zwergplaneten Pluto der zweitkleinste Planet unseres Sonnensystems. Da er sich am nächsten zur Sonne befindet, ist er am Himmel nur sehr schwierig zu finden.

Der Mond ist der natürliche Satellit der Erde und ca. 383.400 km von ihr entfernt. Das Licht, das er reflektiert braucht lediglich 1,3 Sekunden zur Erde. Auch wenn der Mond von der Erde aus betrachtet hell erscheinen mag, so reflektiert er nur 7% des Lichtes, das auf ihn fällt. Die Temperaturen in der Mondatmosphäre unterliegen je nach Mondphase (Vollmond, Neumond, Halbmond) starken Schwankungen (+127°C bis 173°C).

Die Gravitationskraft des Mondes beeinflusst viele physikalische Prozesse auf der Erde. Einer der wichtigsten soll in Teil 4 „Das Geheimnis von Ebbe und Flut“ vorgestellt werden.

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