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Alpen­strand­läufer: Langstre­cken­zieher unter den Vögeln

In diesem Artikel wird ein Tier vorgestellt, das sich weniger durch seine majestätische Größe, einzigartige Form oder wunderschöne Farbenpracht auszeichnet, sondern vielmehr durch seine körperlichen Leistungen.

David
Wissen
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Da die Jungen bei der Abreise der Eltern aus den Brutgebieten noch nicht ausgewachsen sind, kommen sie meist mit 1-2 Monaten Verspätung nach, um sich zusammen mit ihren Eltern im nahrungsreichen Wattenmeer den Bauch vollzuschlagen. Dort verdoppelt der Alpenstrandläufer innerhalb weniger Wochen sein Körpergewicht auf 100 bis 120 g, um genug Energiereserven für den langen Weg in sein bis zu 4000 km entferntes Überwinterungsgebiet in Nord- und Westafrika zu haben.

Durch Ring- und Peilsendermarkierungen konnte herausgefunden werden, dass die gesamte Strecke vom Rastgebiet in das Überwinterungsgebiet innerhalb weniger Tage ohne Rast zurückgelegt wird und der Alpenstrandläufer danach wieder sein ursprüngliches Gewicht hat. Am Ende des Winters fliegt er schließlich mit einem kurzen Stopp im Rastgebiet zurück in sein Brutgebiet, wo der Zyklus von Neuem beginnen kann. Auf diese Art und Weise legen jedes Jahr Millionen von Vögeln zehntausende von Kilometern zurück.

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Übrigens: Den längsten Zugweg besitzt die Küstenseeschwalbe (Sterna paradisaea), die von ihren arktischen Brutgebieten bis hin zu ihren antarktischen Überwinterungsgebieten eine Strecke von bis zu 30.000 km zurücklegt – fast einmal um die Erde.

Der Alpenstrandläufer ist eine derjenigen Zugvogelarten, die besonders stark von der Klimaerwärmung betroffen sein werden, da nach und nach sein natürlicher Lebensraum verschwindet. Zusätzlich stellen Bedrohungen durch den Menschen durch Fang und Störung in den Rast- und Überwinterungsgebieten eine Gefahr für die Tiere dar. Für einen umfassenden Schutz des Alpenstrandläufers und anderer Zugvögel ist es daher von fundamentaler Bedeutung, sowohl Brut- als auch Rast- und Überwinterungsgebiete zu schützen und den Tieren einen sicheren Zug zu ermöglichen. Die von NATUCATE angebotenen Birding-Kurse sollen unter anderem auf diese Thematik aufmerksam machen und Interessierten die Welt des Vogelzugs näher bringen.

Quellenangaben

Hans-Günther Bauer, Einhard Bezzel, Wolfgang Fiedler (Hrsg.): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas: Alles über Biologie, Gefährdung und Schutz. Band 1: Nonpasseriformes – Nichtsperlingsvögel. Aula-Verlag Wiebelsheim, Wiesbaden 2005

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